nachfühlen

10
Jun
2008

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es knirscht und knackt im Gebälk...

ich schiebe wichtige Aufgaben mal wieder vor mir her wie nix Gutes und doch kriege ich irgendwie Aufwind für meine Vision.

Jetzt habe ich beschlossen, mich heute abend mal mit einem Menschen von einem Chor in Verbindung zu setzen, der grad Soprane sucht, ich will nicht mehr nur im stillen Kämmerlein Musik machen. Das wird erstmal ein Reality Check für meine Abers gegen Chorsingen.

Meine rechte Hand tut immer noch leise weh. Njirk.

1
Jun
2008

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Berufsvision? Soll ich? Soll ich nicht?

Gerade stieß ich im Wurzelwerk auf eine Diskussion zum Thema Chants im Ritual. Und wieder kommt ein Gefühl auf, das über das, was ich hier in den Kommentaren schrieb, hinausgeht: daß ich gerne überhaupt die gesangspädagogische Schiene wieder aufgreifen würde. Da ist die Vision, Leuten zu helfen, ihre ganz persönliche Stimme zu entdecken, unabhängig von irgendwelchen Schönheitsidealen (gerade die funktionale Stimmbildung liefert da einiges nützliches an "howto", das sich auch unabhängig vom belcanto-Stimmideal nutzen läßt).

Verdammt, heute bin ich überzeugt, daß es falsch war, vor 10 Jahren mein Gesangsstudium abzubrechen. Damals sah ich keinen anderen Weg. Heute tue ich mir schwer, wieder einen Zugang zum Singen zu bekommen, auch wenn ich das so gerne tue. Habe das Gefühl, ich habe einen ganz großen Schatz verloren, ganz viel Praktisches verlernt und, nur eineinhalb Jahre nach meiner MuWi-Abschlußprüfung, schon ganz viel von dem vergessen, was ich weiß.

Ich bin das Studieren leid. Ich weiß auch nicht, ob ich da nochmal reinkäme, in die Institution Musikhochschule - Altersgründe, Zweitstudium, fachliche Anforderungen. Und sollte das wirklich mein Weg sein, hätte ich nicht nur Schiß, sondern Todesangst davor. Und doch: Die Idee kommt in den letzten Tagen immer wieder.

Singen. Wäre das meine Berufung gewesen? Ich weiß es nicht und bin todtraurig.

Nachtrag: Natürlich ist mir klar, daß es nicht immer die hauptberufliche Schiene sein muß. Nur, woher ich das gesangspädagogische Know-how nehmen soll, wenn nicht aus so einer professionellen Ausbildung, ist mir schleierhaft. Ich trau mir (noch) nicht zu, das aus dem "learning by doing" zu lernen.
Ach, wahrscheinlich wäre der erste Schritt, erstmal selbst wieder Gesangsunterricht zu nehmen.
Kommt Zeit, kommt Rat... und ich denke, auch das ist mal ein langes, langes Gespräch mit meinen Götters wert.

17
Apr
2008

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Synchronizität

Da mach ich mir am Dienstag Gedanken zum Thema Authentizität und die Bodecea tut das gleiche. Witzig.

Meine Gedanken gingen etwa so: Eine Freundin von mir meinte mal, jede/r ist seine eigene Randgruppe - niemand ist z.B. "nur" queer, "nur" Migrant, "nur" sein Beruf etc. Ich gehe soweit zu sagen, Identität ist grundsätzlich etwas mosaikartiges. Aber - und das war die Frage, die ich mir stelle - warum halten wir so viel davon unterm Deckel, je nachdem, wo wir uns bewegen? Manchmal notwendig, sicher (tatsächlich bestehende Vorurteile und so), aber manchmal beschneidet das auch einfach nur die Lebendigkeit und den Reichtum, den es ohne diese Fassaden geben könnte. Warum? Konformitätsdruck? Angst vor Vorurteilen, die viel größer scheinen, als sie sind?

Schwierig, rüberzubringen, worum es mir geht.

6
Mrz
2008

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Wahrnehmungsdifferenzen

Wenn ich manchmal lese, wie ich über mich schreibe (oder überhaupt, wie ich schreibe), und dann bekomme ich ein Kompliment - da denk ich manchmal: was habe ich da für einen seltsamen Modus? Bin ich nicht ungeheuer hart zu mir und sehe das Gute an mir selbst gar nicht? Könnten die, die mir da was Schönes über mich sagen, nicht auch mal recht haben?

Anlaß dieser Überlegegungen war übrigens dieses Bild von meinen Haaren und die Reaktionen drauf:

haare

- sowie einige Chants, die ich für Frauen von der Vollmondliste aufgenommen habe, in einer ziemlichen one-shot-Aktion: Audacity an und lossingen, keine Nachbearbeitung, kein Perfektionismus.

Was verschenke ich alles, wenn ich so gnadenlos selbstkritisch bin?

(Mal wieder inspiriert durch die Wurzelfrau)

23
Feb
2008

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Nachtrag zu gestern

Ich hatte es irgendwie im Kopf, daß es ein Zitat gibt, das meine Gedanken von gestern super ausdrückt. Hab's wiedergefunden:

"Our deepest fear is not that we are inadequate. Our deepest fear is that we are powerful beyond measure. It is our light, not our darkness that most frightens us.' We ask ourselves, Who am I to be brilliant, gorgeous, talented, fabulous? Actually, who are you not to be? You are a child of God. Your playing small does not serve the world. There's nothing enlightened about shrinking so that other people won't feel insecure around you. We are all meant to shine, as children do. We were born to make manifest the glory of God that is within us. It's not just in some of us; it's in everyone. And as we let our own light shine, we unconsciously give other people permission to do the same. As we're liberated from our own fear, our presence automatically liberates others." (A Return to Love: Reflections on the Principles of "A Course in Miracles", Harper Collins, 1992. From Chapter 7, Section 3])

- ist von Marianne Williamson, gefunden via Wikiquote.

22
Feb
2008

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come out and shine

Mein Gespräch mit Eva am Dienstagabend hat diesen Beitrag hier in ein ganz neues Licht gerückt. Nämlich: Warum bewerte ich eigentlich nach "normal" oder "unnormal"? Verbiegen und "normal spielen" kann ich eh nicht, habe ich nie gekonnt und auch nie gewollt. Sind wir nicht alle ein bißchen... ? Habe ich nicht auch schon bei den oberflächlich stinknormalsten Menschen auf einmal positive Überraschungen erlebt, wenn es einen Anlaß gab, hinter die Fassade zu schauen?
Vielleicht ist das einzige wichtige Kriterium, wenn's um mein Privatleben geht: will ich mit diesen Menschen zu tun haben oder nicht. Also lautet die Frage eigentlich: warum mach ich mir eigentlich einen Kopf, was andere von mir denken. Ich mach' doch eh, was mir wichtig ist, und die Menschen, die mich kennen und lieben, verstehen auch das, was ich tue. Warum also die Scham und die Scheu.

Nachdenkliche Grüße

ryuu

7
Feb
2008

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Ich will wieder Berge sehen, Gandalf!

nachdem ich gestern mit 2 Leuten drüber sprach - meiner Mom und noch einer Bekannten - ein Nachtrag zu meiner Abneigung gegen flaches Land...

Berlin hat ja schon ein paar Erhebungen. Den Teufelsberg, den Trümmerberg, den Kreuzberg. Klar. Aber die sind mickrig gegen die Hügel im Saarland, den Schwarzwald (den man von den östlichen Karlsruher Vororten aus sehen kann) und den Pfälzer Wald, den man vom Haus meiner Mutter in nicht einmal einer Autostunde erreicht (die ersten Ausläufer sind nur eine Radtour entfernt). Oder auch den Odenwald, wo ich als Kind ein paar Jahre gelebt habe...
Gestern stellte ich dann mit meiner Mutter fest, daß ich tatsächlich immer mit irgendwas Bergförmigem zumindest in Sichtweite aufgewachsen bin. Vor Berlin habe ich nirgendwo gelebt, wo es wirklich flach ist. Irgendwie ist daher in meinem Empfinden das Gefühl von "flach = nicht zuhause" verwurzelt. Was nicht heißt, daß ich jetzt unbedingt in so wirklich hohe Berge ziehen müßte :)

31
Jan
2008

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a place to call home...

Ein Beitrag von WildWeib hat mich drauf gebracht, über das Thema mal hier zu schreiben...

Ich warte ja nur noch drauf, daß sich die Uni meldet und ich endlich mein Zeugnis kriege. Im Prinzip ist jetzt alles offen, und es wäre eine super Zeit, um nochmal drüber nachzudenken, ob ich in Berlin bleiben möchte.
Jetzt denk ich aber auch drüber nach, was anzufangen, was mich nochmal zwei, drei Jahre an diese Stadt binden würde...

Ich habe schon seit ein paar Jahren immer mal wieder den Wunsch verspürt, zurück nach Süddeutschland zu ziehen. BaWü, Pfalz, Saarland - so die Ecke. Elsaß und Lothringen könnte ich mir auch noch vorstellen.
Berlin ist toll, aber ich habe genug von der Großstadt. Hier kann man nicht vor die Tür gehen, ohne Menschen zu begegnen. Bis man mal keinen über den Weg läuft, muß man weit fahren. Berlin hat Grün, aber ich sehne mich nach Wäldern, Wiesen, Feldern und danach, mal nicht mitten im Häusermeer zu stehen. Ich bin eigentlich immer mit Hügeln oder Bergen in Sichtweite großgeworden und liebe Berge, Berlin und Brandenburg sind für mich unerträglich platt. Ich hasse die langen Wege in Berlin - die sind nicht kürzer, als wenn ich in der Pampa wohnen würde.

Andererseits: Ich lebe jetzt seit über neun Jahren hier - die längste Zeit, die ich je an einem Fleck gewohnt habe. Ich fühle mich hier fast zuhause.
Sowas wie Heimat habe ich nie erfahren: als Kind ständig umgezogen, dann mal vor meinem Abi fünf Jahre an einem Fleck gewesen, in der Zeit vor Berlin war ich auch eigentlich immer am Umziehen... Ich mag nicht mehr durch die Gegend ziehen.
Wenn ich hier was habe, dann sind es vor allem meine Freunde, die mir ans Herz gewachsen sind. Es würde mir wahnsinnig schwer fallen, sie alle zurückzulassen. Und ich weiß auch nicht, ob ich, mit all meiner Exzentrik und Komplexität, in einer weniger urbanen Umgebung auf Leute stoßen würde, die mich so lieben, wie ich bin. Dann wieder hasse ich den Gedanken, von der Großstadt als Biotop abhängig zu sein. Ist das nicht sowieso in den Zeiten von Web 2.0 alles nochmal anders?

Ich hatte in Berlin einige Hoffnungen, als ich hergekommen sind, und einige sind brutal enttäuscht worden. Und ich will doch auch nicht überstürzt hier wegziehen, sondern Zeit haben, um einen Ort zu finden, wo ich wirklich mal lange bleiben kann.

Ich zweifle. Ich habe jetzt Lust, mein Leben umzukrempeln. Und weiß doch noch nicht, wie und wo.
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