... gerade gestern stieß ich in der Edda auf das Herwörlied, eine Geschichte von einer Frau, die als Mann lebt und Anführer einer Wikingerschar wird. Interessanterweise wird Herwör zwar als ein bißchen gaga beschrieben, aber hauptsächlich, weil sie eine Insel besucht, auf der's spukt und keine bzw. (je nachdem, wie man das Gedicht interpretiert) erst im Nachhinein Angst vor den Toten zeigt; ihr Geschlechterwechsel wird ihr aber nicht zur Last gelegt, obwohl sie sich gegenüber ihrem toten Vater zu erkennen gibt - und weil sie unbedingt das Schwert ihres Vaters haben will, von dem er fest überzeugt ist, daß es der Familie Unglück bringt.
Auch im mittelalterlichen Japan gab es einige weibliche Soldaten - vor allem sogenannte
ashigaru, rangniedere, leichtbewaffnete Fußsoldaten. Berichte über weibliche Samurai sind noch seltener;
Tomoe Gozen soll eine von ihnen gewesen sein - ob sie eine historische Gestalt ist oder doch "nur" eine Legende, ist allerdings umstritten. Historische Wahrheit oder Legende: ihre Geschichte hat mich fasziniert (und ist wahrscheinlich der Stoff, aus dem Anime von schönen, unglaublich kampfstarken Frauen gemacht werden).