politisch

10
Okt
2008

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Mein armes Leben IV: Bruchbude

Ok, nicht ganz, aber eine Renovierung könnte sie echt mal vertragen, meine Bude. Den Wänden sieht man an, daß sie seit neun Jahren nicht gestrichen worden sind, die Fensterrahmen müssen gestrichen werden (ist das nicht eigentlich Vermietersache?) und der Dielenboden müßte an der einen oder anderen Stelle ausgebessert und am besten gleich neu abgezogen werden, und eine bessere Steckdosenverteilung würde mir ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Und ich habe nicht die Zeit, aber vor allem nicht das Geld dazu.

Wenn ich mein Mobiliar genauer anschaue, kriege ich auch leicht den Blues. Das meiste davon ist geschenkt und/oder schon irre alt und zeigt auch Altersspuren. Was nicht geschenkt ist, ist billig und allein nach Funktionalität ausgewählt (mit einer einzigen Ausnahme) oder - mehr oder minder - improvisiert. Insgesamt macht meine Wohnung einen eher ungemütlichen Eindruck, und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich einen großen Teil meines Mobiliars weggeben und mir wohnlicheres zulegen.

Eine Plunder-Loswerd-Aktion könnte ich eigentlich auch mal wieder starten bzw. auf meine Agenda schreiben - für irgendwann, wenn ich dazu komme.

9
Okt
2008

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Mein armes Leben III: Mein gutes Recht

Ja, da habe ich mich entschieden, mir das da nicht länger einfach gefallen zu lassen. Aber einfach zum Anwalt latschen und mich beraten lassen bedeutet, daß ich hinterher vielleicht auf einer Riesenrechnung sitze, die ich nicht bezahlen kann. Also zum Amtsgericht, Beratungshilfe beantragen: Ein Antrag, der mich heftig Kulanz meines Arbeitgebers kostet, weil Ämter natürlich nicht arbeitende-menschen-freundlich geöffnet haben. Gerichte erst recht nicht. Und ob da am Ende tatsächlich mein gutes Recht (oder zumindest, daß ich von einem Anwalt meiner Wahl und meines Vertrauens eine gute Beratung bekomme) rauskommt: das steht in den Sternen.

8
Okt
2008

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Mein armes Leben II: Energieverschwendung

Energieeffizienz ist ja in aller Munde und alte Haushaltsgeräte werden da als erstes gebasht. Was aber ist mit den Leuten, die die Anschaffungskosten nicht aufbringen, beim besten Willen nicht?

Ich würde zu gerne meinen ollen Kühlschrank - vor 9 Jahren gebraucht gekauft, also mittlerweile bestimmt weit über 10 Jahre alt - gegen einen neueren eintauschen, desgleichen meine lärmende alte Waschmaschine. Aber wovon? Ich will gar nicht wissen, wieviel ich jährlich in Gestalt von Stromrechnung draufzahle.

7
Okt
2008

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Mein armes Leben I: Olle Schuhe und Kleider

Ich besitze genau ein paar Schuhe (plus Birkenstocksandalen, die ich im Sommer trage, zum Glück halten die Dinger ewig), das ich bequem und tragbar finde, in dem ich mich im Alltag zeigen kann und die meinen Füßen gut tun. So gut, daß ich darin bequem die alltäglichen Strecken laufen kann. Langsam fangen sie an, abgeranzt auszusehen. Und doch geh ich nicht und kaufe mir neue, weil meine Füße seit meiner chronischen Faszitis an der rechten Ferse eben nicht mehr alle Schuhe vertragen. Eine gewisse Festigkeit müssen sie haben und gleichzeitig die nötige Dämpfung. Bevor ich wieder Schmerzen kriege, sehe ich lieber ein bißchen ranzig aus, aber es nervt schon, sich da entscheiden zu müssen. (Ganz davon abgesehen: Meine Füße sind extravagant, nicht nur qua Größe.)

Dasselbe gilt für Hosen. Ich habe genau zwei Paar, die ich mich in zivil zu tragen traue, plus ein paar Armeehosen zum Rumgammeln und für Draußen. Bei beiden wird der Hintern fadenscheinig bzw. scheuern sich langsam, aber sicher Nähte im Schritt durch. Gebraucht? In meiner Größe Hosen gebraucht aufzutreiben, ist irre stressig und zeitaufwendig - die Zeit habe ich nicht. Hätte ich Geld, ich hätte mir längst neue gekauft.

(PS & edit: Übrigens, die Sportkleidung, von der ich weiter unten schrieb: Alles Discounterware, gebraucht von Muttern oder ich hab's mir in einer Zeit angeschafft, als es mir ausnahmsweise mal auch finanziell etwas besser ging.)

2
Okt
2008

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Ich bin arm. Und Du?

Distel hat mich auf die Idee gebracht - in den Kommentaren hier und nochmal in ihrem eigenen Blog. Und dann ist auch noch das Thema des diesjährigen Blog Action Day Armut. Weil das Thema mich gerade sehr persönlich beschäftigt, habe ich mir gedacht, ich mache eine Aktion daraus und mache den Oktober zum Blog-Aktions-Monat gegen Armut.

Ich zitiere der Einfachheit halber Distel:
Also so eine Armuts-Offensive-Aktion, wo man über Dinge berichtet, die einen als "armen Schlucker" outen, z.b. der uralte Schrottcomputer, das rostige Rad, der Kühlschrank voller Aldi-Produkte, obwohl man eigentlich lieber Öko hätte.

Weil wenn man arm ist, dann geht damit immer so eine entwürdigende Verschämtheit einher, als ob man sich schämen müsste, weil man es nicht so dicke hat, als ob das ein Grund wäre, sich zu schämen. Weil man vll. ein schäbiges Rad oder Auto fährt, weil man schäbige, alte Dinge benutzen muss, oder weil man beim Kartonstapeldiscounter einkaufen muß und sich den politisch korrekten Bioladen nicht leisten kann.


Genau um diese Scham geht es mir. Ich möchte mit dieser Aktion zum einen Leute dazu animieren, ihre Scham abzulegen. Arm sein ist kein Fehler und keine Schuld, aber auch kein Zustand, mit dem mensch sich einfach abfinden muß.
Und zum anderen möchte ich vielleicht einen ganz kleinen Beitrag dazu leisten, zu dokumentieren, wie sich Armut zeigt, wie sie sich anfühlt, auf eine sehr persönliche Weise, nicht in der Art, wie sie uns aus den Boulevardblättern und dem Fernsehen entgegenspringt: als etwas Anderes, das mit dem Alltag der meisten nichts zu tun hat, wo man sich möglichst davon distanziert, wo man "nicht so sein will wie die Asozialen da". Aber Armut hat viele Gesichter.

Also hier der Aufruf:

Wenn Du arm bist - die Definition von Armut ist Dir selbst überlassen - schreib drüber. Über Deinen Alltag mit (zu) wenig Geld, über Deinen miesen Job, vom Streß mit den Ämtern oder wie auch immer sich Armut in Deinem Alltag zeigt.

Wenn Du Dich selbst nicht als arm empfindest, kannst Du auch mitmachen: vielleicht kennst Du jemanden, der arm ist. Vielleicht hast Du beruflich mit Armut zu tun. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

So - ich hoffe auf weite Verbreitung und viele Beträge und Kommentare!

30
Mai
2008

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Solidarität, die was bewirkt

Es ist schon ein Weilchen her, daß ich den Beitrag bei Sven Scholz das erste Mal las. Heute stieß ich wieder darauf:
Ingo Vogelmann berichtet über einen Fall, der meines Erachtens typisch für die neue Armut ist. Und was er für diese Leute tut.

Spread the word, wenn noch mehr Leute so etwas tun, dann könnte sich tatsächlich was bewegen. Es macht mich gleichzeitig wütend (daß es so etwas überhaupt gibt) und froh (daß es Menschen wie Ingo gibt, und alle, die was gespendet haben), diese Geschichte zu lesen. Um so mehr, als es mich sehr leicht genauso treffen könnte.

Ich stecke ja selbst im System H4 (fest, möchte ich sagen), und ich lerne gerade, wie unflexibel die Denke der Leute ist, die die Fälle bearbeiten, und wie vollkommen an manchen Realitäten (z.B. der prekären Beschäftigung) vorbei dieses System entworfen ist und operiert.

So, und jetzt habe ich viel zu viel mit gebloggt für meine kaputte Hand.

10
Nov
2007

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Was waren das noch für Zeiten...

als ich noch von 800 Mark im Monat leben konnte. Als Bahntickets noch bezahlbar und berechenbar waren. Als Telefonleitungen noch einfach funktionierten - ohne Tarifdschungel, ohne technischen Huddel.

Ich habe dieser Tage melancholisch-nostalgische Gefühle. Ich fühle mich akut so, als würde uns - den ganz normalen Menschen wie du, ich und meine Nachbarn - unser Leben immer mehr weggenommen und durch ein mieses, fimschiges, billiges, mangelhaftes, lieblos zusammengehauenes Importprodukt aus einem Billiglohnland ersetzt. Stichworte: Hartz-Reformen, Prekarisierung, Gesundheitsreform, Privatisierung von Telekommunikation, Wasser, Strom, Gas, Bildung und anderen öffentlichen Gütern.

Unsere liebe Bundesregierung hat ihren Anteil an meinen Frustgefühlen. Gestern wurde die Vorratsdatenspeicherung beschlossen - mich beschleicht das ungute Gefühl, daß bald der Staat überall mithört und wir eine Totalüberwachung vom Feinsten haben werden.
Ich habe das Gefühl, diese Regierung schert sich kein bißchen um das Wohl ihres Volkes (das NICHT deckungsgleich ist mit dem Wohl der Großkonzerne und der Lobbys) und erst recht nicht darum, was das Volk will und denkt.

Ich denke manchmal halb unernst ans Auswandern. Nur wohin? Ich stehe doch sehr auf Gleichberechtigung der Geschlechter und Akzeptanz von Homos. Ich lebe verdammt gern in Deutschland, trotz einer Regierung, die mich frustriert. Im Großen und Ganzen mag ich dieses Land, aber liebe Politik, wenn Du so weitermachst, wirst Du mich irgendwann hier wegekeln.

Ich geh jetzt erstmal duschen.

Laßt Euch nicht ärgern!

ryuu

9
Nov
2007

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Einen schönen Remix

von diversen Aussagen zur Vorratsdatenspeicherung hat der bembelkandidat verbrochen zusammengebastelt. Anhören kann man das hier.

Und der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung ruft zu einer Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung auf.

4
Okt
2007

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Free Burma!

Ich weiß - viel Einfluß hab' ich nicht. Aber ein Post, um zu zeigen: Ich schau nicht weg, nicht bei dieser Sache, das tut nicht weh.

Mein Respekt gehört den Leuten in Burma, die friedlich auf die Straße gegangen sind.


Free Burma!

1
Okt
2007

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Unschuldsvermutung? *augenbraue hochzieh*

Scheint, als wäre unser lieber Staat schon dabei, die abzuschaffen.
(Via: 1, 2)

Wenigstens hat ein Kommentator im Lawblog meinen Wortschatz um einen Euphemismus bereichert. Kann sich irgendjemand nicht denken, was "intellektuell herausgefordert" bedeutet? (OK, es ist eine Übersetzung eines englischen Ausdrucks, aber ich find' es trotzdem schön.)

Laßt Euch nicht ärgern.

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