15
Okt
2008

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Dinge, die's wert sind, IX: Chorwochenende

Tafel
Jetzt bin ich vor lauter Politbloggerei gar nicht dazu gekommen, von meinem Chorwochenende zu berichten - am Wochenende war ich nämlich mit dem Chor canta:re, wo ich seit Anfang August mitsinge, im Tagungshaus Baitz zum Proben. Schön war's, wir hatten sehr freundliches Wetter, und das Tagungshaus war sehr behaglich, liebevoll und ästhetisch eingerichtet und ließ es an nichts mangeln. Zum Haus gehörte eine Menge Tiere - Katzen, ein Hund (den ich nur in Begleitung des Hauswirts sah), zwei Schweine, Kaninchen, Meerschweinchen, zwei Schafe, zwei Ziegen, ein Esel, Hühner.
Am Sonntag haben wir dann noch im winzigen Dorfkirchlein für die Gemeinde (acht alte Damen plus Pfarrer) gesungen.
Wundervoll war auch der Wald in der Gegend, fast Märchenwald, mit weichem, dickem Moosboden, Tannen und Pilzen ohne Ende (einige aus dem Chor haben fleißig Pilze gesammelt). Davon gibt es leider keine Bilder, weil ich meine Hände brauchte, um Holz für unser Lagerfeuer am Samstagabend zu sammeln (da wurde dann übrigens spontan sehr viel von unserem Chorrepertoire gesungen - ach, am Feuer vier- bis achtstimmig a capella singen ist toll). Ich hatte die Ehre, zusammen mit einer weiteren Sängerin das Feuer anzuzünden, das ist auch eine Freude, die mir selten zuteil wird.

Meine Fotos vom Wochenende sind auf ipernity in meinem Album "Baitz Oktober 2008" zu sehen.

Dieser Beitrag paßt übrigens wunderbar in die "Dinge, die's wert sind"-Rubrik, weil dieser Chor ein e.V. ist, der sich aus Beiträgen seiner Mitglieder finanziert, und der Monatsbeitrag ist nicht wirklich ein Pappenstiel für mich, genau wie dieses Wochenende mich auch Geld gekostet hat (und hätte canta:re nicht eine Härtefallregelung, hätte ich nicht mitkommen können). Was unter anderem den Luxus ermöglicht, im Theaterhaus Mitte zu proben, ab und zu eine fitte, sympathische Sängerin als Stimmbildungs-Trainerin zu engagieren oder auch unseren Chorleiter zu bezahlen.

Ich hatte erst etwas Vorbehalte (die sich eher auf meine Eignung, überhaupt in einem Chor zu singen, bezogen), die sich aber verflüchtigt haben, und nach diesem Wochenende habe ich das Gefühl, jetzt bin ich endlich richtig angekommen bei canta:re. Und dieser Chor ist eine tolle Motivation für mich, dranzubleiben mit dem Stimmtraining und dem Singen.
Am 7.11. singen wir übrigens bei VOICES zugunsten von Aids-Waisen in Namibia. Wer Lust hat: Kommen und zuhören!
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Blog Action Day 08: Poverty

Eine Zusammenfassung des Geschehens - wie es eigentlich zu diesem Blogeintrag kam:
Ich habe seit Anfang Oktober so einige Beiträge über Armut und auch einige über Wohlstand geschrieben. Seinen Ausgang nahm das Ganze von einer Blogaktion, die sich eigentlich mit den kostenlosen schönen Dingen im Leben befaßte, wo mir plötzlich auffiel: Gehören Dinge, die etwas kosten - egal wieviel - nicht auch manchmal geschätzt?
Und ist das Feiern der kostenlosen Lebensfreuden, wenn man es ausschließlich zelebriert, nicht insofern gefährlich, als es dazu führen könnte, daß materielle Bedürfnisse dem "immateriellen" Luxus gegenüber als sekundär oder unwichtig abgekanzelt werden? Birgt eine Bescheidenheitsdebatte und der Blick auf die nicht nur Armen, sondern Elenden (Stichworte: Dritte Welt, Obdachlose) nicht die Gefahr, daß Bedürfnisse, etwa nach einer guten Wohnung, gesundem Essen (ja, schaut Euch mal die regulären Gemüsepreise an!), aber auch Bildung und Ausbildung (für mich nicht deckungsgleich), Kultur, Kommunikation und Mobilität wegdiskutiert werden?

Manchmal komme ich mir ja sehr anspruchsvoll vor, wenn ich über "mein armes Leben" schreibe. Aber allein schon, daß ich so empfinde, werte ich als Zeichen, wie sehr die Indoktrination des "Verdienens" und der "materiellen Bescheidenheit", die man als Mensch mit geringem Einkommen gefälligst aufzubringen hätte, des vermeintlichen Realismus ("so ist halt das Leben, du kannst nicht alles haben") in meinem Hirn klebt.
Und ich meine auch: Das Elend der noch Ärmeren macht das Leid der Armen nicht geringer. Und es nimmt mir in keiner Weise das Recht, Anspruch auf das zu erheben, was ich unter einem guten Leben verstehe.
Ganz unabhängig davon, wie viel oder wenig ich bezahlt arbeite (aktuell sind es übrigens 40 Stunden mit leichter Tendenz zu nicht bezahlten Überstunden), was für eine Ausbildung ich habe (in meinem Fall ein abgeschlossenes Universitätsstudium) oder wie erfolgreich meine Karriere in einem "seriösen" Beruf ist (bislang nicht sonderlich, was auch an meiner im Grunde meines Herzens künstlerischen Veranlagung liegen mag).

Hier meine bisherigen Beiträge zum Thema "Mein armes Leben":
Ich bin arm. Und Du?
Olle Schuhe und Kleider
Energieverschwendung
Mein gutes Recht
Bruchbude
Krankhafter Geiz

Es werden noch einige kommen, ich habe mir wieder zum Ziel gesetzt, zehn Beiträge zu schreiben. Stay tuned!

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Mein armes Leben VI: Rücklagen??

In den letzten Jahren habe ich mal etwas mehr, mal etwas weniger gehabt, als ich gerade zum Überleben brauche. Meistens habe ich von der Hand in den Mund gelebt, manchmal von bescheidenen Reserven gelebt, die ich in einer kurzen Zeit relativen Wohlstands angesammelt hatte und die letzten Monate meines Studiums habe ich wirklich von der Substanz gelebt. Langfristige Reserven, von denen ich nicht wußte, daß sie in absehbarer Zeit wieder aufgezehrt werden, konnte ich dagegen nie bilden. Und das nervt.
Seien wir ehrlich: Unvorhergesehene Ausgaben kommen immer wieder. Da geht z.B. was kaputt/man verliert was etc. und es muß schnell ersetzt werden. Oder ich brauchte dann doch mal kostenpflichtige Software fürs Studium oder ein Skript oder Buch, wo Ausleihen nicht infrage kam. Ohne Reserven wird das zu einem echten Drama, während ich mir denke, daß das mit etwas mehr Finanzpolster leichter wegzustecken ist.
Wie gerne würde ich Rücklagen bilden, eben für solche Fälle - aber wovon, wenn das vorhandene Einkommen gerade für das Notwendigste reicht, wenn ich mir den bescheidenen Spielraum, den ich mir einfach nehme, mit roten Zahlen erkaufe?
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