Götter & Menschen

4
Nov
2007

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Manifest für ein Netzwerk queerer Heiden und Hexen

Religion scheint oft ein Hort von konservativen, queer-feindlichen Anschauungen zu sein, wenn man das öffentliche Bild betrachtet. Auch in der Szene der alternativen Spiritualität ist die Heteronorm – wenn auch scheinbar subtiler - omnipräsent, es herrschen oft vollkommen unreflektierte essentialistische Anschauungen über Geschlechter und Sexualitäten. D.h. es wird oft davon ausgegangen, daß es nur zwei vollkommen klar abgegrenzte Geschlechter gibt, daß Männer und Frauen von Natur aus verschieden und in einer Weise komplementär sind, die eine gleichgeschlechtliche Beziehung als etwas Defizitäres, ja Krankhaftes erscheinen läßt.
LGBTQs/queeres Leben werden nicht in der Praxis gespiegelt; auch wenn sie willkommengeheißen werden, bleibt es oft beim „ja, ist ok“, aber es wird nichts getan, um queers auch in der spirituellen Praxis sichtbar zu machen und ihre Lebensweisen in den Bereich des Heiligen aufzunehmen.
Wir stellen einen einen ganz eklatanten Mangel an spirituellem Angebot für Schwule und Lesben außerhalb der großen Religionen fest, und transgenders kommen im Denken der meisten Autoren überhaupt nicht vor.

Unser Vorhaben: Sichtbarkeit und Integration!
Diese generelle Abwesenheit von Angeboten (Internetseiten, Bücher, Gruppen...) für queere Heiden und Hexen vermittelt den Eindruck, daß ein eigener Raum für queere Spiritualität auch im Heidnischen dringend nötig ist. Auch wenn es unser Traum ist, daß queeres Leben so selbstverständlich wird, daß man es gar nicht mehr extra benennen, geschweige denn extra Räume dafür haben muß: der Weg dahin ist noch lang und auf dem Weg dahin wünschen wir uns Vernetzung, die es möglich macht, unsere anderen Lebensweisen erstmal sichtbar zu machen. Sichtbarkeit ist nötig: Wir denken, daß ein Sprung von Unterdrückung, Ausgrenzung und Totschweigen von Queerem und Weiblichem zum "Geschlecht und sexuelle Orientierung sind total irrelevant" unmöglich ist. Denn wenn man auf dem jetzigen Stand des Diskurses Geschlecht, sexuelle Orientierung,... für irrelevant erklärt, läuft man Gefahr, das vorher Unterdrückte ebenfalls wieder unter den Tisch fallen zu lassen. Deshalb halte ich es für so wichtig, das, was jenseits der weißen, männlichen Heteronorm liegt, sichtbar, fühlbar, lebbar zu machen und es ganz bewußt zu integrieren.

Queere ChristInnen, JüdInnen, Muslime/Muslimas und BuddhistInnen gründen ganz selbstverständlich ihre eigenen Netzwerke, weil sie im religiösen Mainstream auf Intoleranz stoßen. Wir HeidInnen sind in der glücklichen Lage, daß der heidnische Mainstream offener für Queeres ist. Das macht unseres Erachtens eine Vernetzung nicht unnötig. Austausch und Wissenssammlung ermöglichen uns, so hoffen wir, uns selbstbewußt in den heidnischen Mainstream einzubringen, selbstbewußt Fragen an ihn zu stellen und gemeinsam darauf hinzuarbeiten, daß Queeres ganz selbstverständlich Teil heidnischer Riten, hexischer Magie und alternativer Spiritualität wird, daß schließlich Sonderräume für queers nicht mehr notwendig sind.

Was tun – ganz praktisch?
Wir wollen ein Netzwerk spinnen. Ein Netzwerk von LGBTQs und "queer-freundlichen" Heteros, von Individuen und Organisationen. Wir wollen Links und Buchempfehlungen sammeln, aber auch Ansätze entwickeln, wie wir Queeres in heidnische Rituale einbringen können, wie queere Rituale aussehen könnten. Wir wollen einen uns adäquaten Ausdruck finden für die Vielfalt des Göttlichen oder seine Einheit, die alle Gegensätze aufhebt.

thursa

PS. Der obenstehende Text ist in ähnlicher Form auf dem Regenbogenhain-Wiki zu lesen. Ich nehme ihn (ausnahmsweise!!!) von der cc-by-nc-nd-Lizenz aus, unter der die anderen Texte auf diesem Blog stehen. Nehmt ihn, macht Euer eigenes Ding draus - ich schenke ihn allen heidnischen queers, allen queeren Heiden und allen, denen die Ausgrenzung von Queerem ein Dorn im Auge ist.

1
Okt
2007

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Feiertag!

Eine Idee, die ich schon länger mit mir rumwälze - Christen haben eine Menge religiöse Feiertage, da wirken die acht hohen Feste der Wicca daneben richtig bescheiden. Vorgestern sprach ich mit einem (auch naturreligiösen) Freund über die Schwierigkeit, in einer Ritualgruppe, der Berufstätige angehören, einen gemeinsamen Termin für Feste zu finden. Das kann schon mal schwierig werden, wenn so ein Jahreskreisfest vom eigentlichen Datum her mitten in die Woche fällt.

Nun dachte ich mir: Von sowas wie Karfreitag etc. haben wir ja nix. Pfingstmontag ist auch nur ein weiterer arbeitsfreier Tag für Nichtchristen, dafür ist der 1. November nach Samhain in einigen Bundesländern kein freier Tag und das ist ein Fest, das m.E. unbedingt nachts gefeiert gehört.

Also, wie wär's, wenn man das mit der Trennung von Staat und Kirche ernst nimmt, damit, alle kirchlichen Feiertage abzuschaffen? Statt dessen gibt's dann ein zusätzliches Kontingent an freien Tagen, die man sich eigenverantwortlich verteilen kann.
OK... für Schüler müßte man da eine andere Lösung finden...

Bis sowas mal umgesetzt wird, freue ich mich, daß wir Heiden ein flexibles Völkchen sind und ein Fest auch mal nicht genau am kalendarischen Datum feiern. Anstrengend kann's trotzdem sein, bei fünf oder sechs eingespannten Leuten ohne 9to5-Job termintechnisch auf einen Nenner zu kommen.

Laßt Euch nicht ärgern!

ryuu

18
Sep
2007

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ich muß da grad mal was weiterverbreiten

und zwar eine Collage, die Anjas Sohn gemacht hat. Hier zu bewundern. Schöne Idee!

16
Sep
2007

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Engage!

Da habe ich eigentlich mit meiner Magisterarbeit genug zu tun. Und was geschieht? Ich entdecke ein Feld, auf dem ich mich liebend gerne mit meinem ganzen Herzblut engagieren möchte. Es ist kein ganz einfaches Feld und wird wohl von vielen, um's in kommunistischer Diktion auszudrücken, als ein "Nebenwiderspruch" empfunden. Für dieses Feld habe ich als knackigen Begriff leider nur zwei modisch-akademische Schlagworte: gender und queer issues innerhalb des Heidentums. Wie ich dran beteiligt war, innerhalb der Gothicszene die eine oder andere Nische oder für queers zu schaffen, möchte ich auch gerne unter Heiden dazu beitragen, daß queere Lebensformen genauso selbstverständlich werden wie die Hetero-Zweierbeziehung. Auch wenn die meisten Heiden da erfreulich tolerant sind: Ich denke, es ist immer noch was zu tun, bis Lebens- und Fühlensweisen jenseits des "Mann+Frau"-Schemas ganz selbstverständlich zum Bereich des Heiligen gehören. Ich glaube nicht, daß wir von der Ausklammerung von Queerem einfach zum "Geschlecht und sexuelle Orientierung sind irrelevant" springen können, sondern ich denke, daß das erstmal wahrgenommen und ganz bewußt integriert werden muß.

Engagement auch noch in einer anderen Richtung: Ich traue mich jetzt, es zu sagen: Asatrú ist mein Weg.

Soviel für jetzt...

ryuu

18
Aug
2007

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Krumme Lanke kurz vor Sonnenaufgang

... erstmal ohne weitere Worte...
lanke

14
Aug
2007

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Die Freude des Findens

Am Freitag hat mir einer von meinen Freunden erzählt, daß er vor kurzem zur religio romana - dem römischen Heidentum - gefunden hat. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als er mir von den Erlebnissen erzählt hat, die ihn dazu geführt haben, und ich habe mich unglaublich für ihn gefreut. Wir haben dann ein langes, langes Gespräch über Götter und Menschen geführt :-)
Das hat mich unheimlich an diesen Frühling erinnert, wo ich das Gefühl hatte, bei den Asen und Wanen was gefunden zu haben: ein spirituelles Zuhause, ein Gefühl von Loyalität, meine Götter. Da war ich auch ganz aus dem Häuschen vor Freude. Und die Freude ist geblieben. Nicht ganz so intensiv, und ich wünsche mir immer noch einen Weg, meine Spiritualität fester in meinem Alltag zu verankern.
Aber trotzdem: Vielleicht habe ich nach all den Jahren ja endlich meine spirituelle Heimat gefunden. Und dafür bin ich wahnsinnig dankbar.

29
Jul
2007

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Überhaupt, das Sommercamp...

war einfach nur genial. Eine Woche Schwesternpower, viel Handarbeit, ein genialer Regenbogen, viel, viel Gesang, Magie und ein wunderbarer Sternenhimmel - ich habe die Milchstraße gesehen!

Und jetzt bin ich erkältet. Mäh.

Trotzdem sonnige Grüße:

ryuu

24
Jun
2007

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Litha

buendel
...haben die bitchwitch, cevin, neptis und ich vorgestern abend gefeiert... Es war ein schönes, manchmal etwas hibbliges Ritual (wir hatten wohl alle unsere Mühe, erstmal vom Alltag abzuschalten), aber auch sehr kraftvoll und sehr emotional. Und ich habe es diesmal fertigbekommen, meine Anrufungen vorher zu schreiben. War auch dringend notwendig: zumal ich diesmal auch ein paar Worte zum Sinn des Festes verlieren sollte, die dann zwar ausführlich genug, aber wenig "wicca-orthodox" ausfielen.
Hinterher haben wir trotz strömendem Regen auf bitchwitch und cevs Terrasse gegrillt, was zwar kühl, aber tooootal gemütlich war. (Ich fange noch an, Regenwetter zu lieben.)
Das Bild zeigt die Kräuterschutzbündel, die wir dabei geschnürt haben.

Und jetzt fang ich allmählich an, der Hochzeit von bitchwitch und cev Ende August entgegenzuhibbeln... *sichdrauffreutwienkeks*

Ja... und ich such immer noch nach einer philologisch zuverlässigen, vollständigen, preisgünstigen Edda-Übersetzung zum mir Zulegen. Tips werden dankend entgegengenommen.

1
Jun
2007

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Ein alter Baum am See

Vorgestern, nach dem Bewerbungsgespräch und der Sprechstunde bei Prof. J. war ich noch an einem See im Wald. Dort fand ich einen Platz, wo vor ein, zwei Tagen Hexen gewesen sein mußten. Sie hatten am Strand eine Spirale in den Sand gezogen, die beschriftet war mit den Worten: "Die Erde ist unsere liebe Mutter. Protected by witchcraft." Und natürlich einem Pentagramm. Das ist der Platz:
weide1
Direkt an diesem Platz gibt es auch einen uralten Baum. Es muß eine Korkenzieherweide sein. So sieht sie von nahem aus:
weide2
Ich habe mich für eine Weile auf diesen Baum gesetzt, über dem Wasser, in der Gegend rumgeschaut, aufgeschrieben, was mir durch den Kopf ging. Ein wunderbarer Platz, auch wenn viele Menschen dort sind (dieser See ist als Badesee recht beliebt und liegt in einem offenbar sehr beliebten Joggingrevier).
Die Zeit verging da unheimlich schnell. Es tut so gut, ab und zu mal aus dem Hamsterrad auszusteigen, aber das wißt Ihr ja alle :-) Und dieser Baum ist phänomenal.

Laßt Euch nicht ärgern!

ryuu

PS. Ich habe auch ganz viele junge Enten gesehen und muß mich immer noch davon abhalten, über soviel Putzigkeit zu quietschen!

7
Mai
2007

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yahoogroup "Regenbogenhain"

...nicht lachen, ein besserer Name fiel mir nicht ein :-) Gestern abend schlug ich nep und dem Geschwister vor, eine group für queere Heiden und Hexen zu gründen. Beide sagten gleich "Jaaaaaaa!!!". Also hab' ich das getan. Und jetzt warte ich gespannt wie ein kleines Kind auf die ersten Beiträge.
Hier geht's lang: Regenbogenhain
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